Erkältungen zählen zu den Volkskrankheiten schlechthin, lassen sich mit den richtigen Mitteln aber gut in den Griff bekommen. Dennoch sollte ein grippaler Infekt nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wird eine Erkältung nicht richtig behandelt oder vollständig auskuriert, sind ernsthafte Gesundheitsprobleme vorprogrammiert. Betroffene sollten daher auch eine einfache Erkältungskrankheit mit Ruhe, Schonung und entsprechenden Hausmitteln und Medikamenten bekämpfen. Hier erfahren Sie alles über Erkältungsdauer, -ursachen und -symptome.
Volkskrankheit Erkältung – Häufigkeit und Ursachen
Schätzungen zufolge erkrankt ein Mensch im Laufe seines Lebens ca. 200 Mal an einer Erkältung. Erwachsene sind also ca. dreimal im Jahr erkältet, Kinder aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems sogar bis zu zwölfmal jährlich. Am häufigsten erwischt es uns in der kaltnassen Jahreszeit: Die Erkältungsviren fühlen sich nämlich in beheizten Räumen mit vielen Menschen besonders wohl. Zudem strapazieren Heizungsluft und mangelnde Bewegung unser Immunsystem, so dass Krankheitserreger leichtes Spiel haben. Generell kommt ihnen alles zugute, was unseren Körper schwächt wie Stress, zu wenig Schlaf und andere Grunderkrankungen.
Welche Viren verursachen eine Erkältung?
In mehr als 90 % der Fälle stecken Adenoviren, Rhinoviren, Parainfluenza-Viren, Coxsackie-Viren und RSViren hinter einer Erkältung. Mit Viren kommen wir ständig und überall in Berührung. Sie werden meistens von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen, können sich aber auch durch eine Schmierinfektion verbreiten. Ist die körpereigene Abwehr stark genug, können uns die Viren nichts anhaben. Versagt die Immunabwehr des Körpers allerdings, ist es überaus wichtig, die Erkältung richtig zu behandeln.
Welche Symptome treten bei einer Erkältung auf?
Erkältungen weisen charakteristische Symptome auf, die von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Zu den gängigsten Beschwerden bei einer Erkältung gehören:
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- Quälender Husten
- Schnupfen und verstopfte Nase
- Niesattacken
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Leichtes Fieber
- Abgeschlagenheit und Schwäche
- Schlafstörungen
Dauer und Komplikationen
Normalerweise dauert eine Erkältung nicht länger als zehn Tage. Einzelne Beschwerden wie zum Beispiel produktiver Husten oder Schnupfen können jedoch noch viele Tage oder Wochen anhalten, auch wenn die eigentliche Erkältung schon abgeklungen ist. Diese Symptome müssen solange behandelt werden, bis sie vollständig abgeheilt sind. Das ist äußerst wichtig, da nicht richtig auskurierte Erkältungen ernsthafte Folgekrankheiten nach sich ziehen können wie eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung.
Sollten Druckschmerzen im Kopf, Ohrenschmerzen, Schmerzen beim Husten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber und Schwäche nach einer Erkältungsdauer von zehn Tagen auftreten oder noch vorhanden sein, ist ein Arztbesuch erforderlich.
Kann eine Erkältung auch nur 3 Tage dauern?
Da Dauer und Verlauf einer Erkältung von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sind und davon abhängen, wie stark das Immunsystem arbeitet, kann es durchaus sein, dass die Symptome bereits nach wenigen Tagen wieder abklingen. Eine leichte Erkältung kann das Immunsystem besser bekämpfen als eine schwere Infektion. Im Schnitt lassen die Beschwerden jedoch nach etwa einer Woche nach.
Der Verlauf eines grippalen Infekts
Der Verlauf einer Erkältung, also welche Symptome wann in Erscheinung treten, hängt wiederum von der jeweiligen Erkältungsphase ab. Eine Erkältungskrankheit verläuft üblicherweise in mehreren Stadien.
1. Das Anfangsstadium
Die ersten beiden Tage nach der Ansteckung gelten als Anlaufphase einer Erkältung. Die ersten Symptome machen sich bemerkbar. Die ersten Anzeichen können entweder der Reihe nach oder zur gleichen Zeit auftreten. Zu ihnen gehören:
- Abgeschlagenheit
- Halskratzen, leichte Halsschmerzen
- Niesreiz
- Fließschnupfen mit wässrigem Sekret
- Reizhusten
- leichte Kopf- und Gliederschmerzen
2. Das Akutstadium
Ab dem dritten bis zum fünften Tag verschlimmern sich die Beschwerden spürbar. Es kommt zu:
- einer laufenden oder verstopften Nase
- starken Kopf- und Gliederschmerzen
- zunehmenden Schmerzen im Hals mit Schluckbeschwerden
- Fieber oder erhöhter Temperatur
- Schüttelfrost
- Schlafstörungen
- ausgeprägtem Schwächegefühl
In dieser Phase sollten Betroffene unbedingt Bettruhe einhalten und sich mit diversen Hausmitteln, Medikamenten und Nasensprays behelfen.
3. Das Spätstadium
Die späte Phase einer Erkältung reicht vom sechsten bis zum neunten Tag. Sie zeichnet sich in der Regel durch eine langsame Verbesserung der Symptome aus. In der Folge:
- nehmen Kopf- und Gliederschmerzen ab
- die Nase wird allmählich wieder frei
- Fieber und Schüttelfrost lassen nach
Allerdings geschieht es häufig, dass sich der Husten in einen festsitzenden Husten mit Auswurf verwandelt.
4. Das letzte Stadium
Am zehnten Tag sollten die Erkältungsbeschwerden beinahe vollständig verschwunden sein. Aus diesem Grund neigen viele dazu, überstürzt wieder ihren Alltag aufzunehmen. Doch gerade wenige Tage nach einem grippalen Infekt raten Ärzte dazu, sich weiter zu schonen, damit die Erkältung vollständig ausheilen kann. Wer sich nämlich überfordert, verschleppt den grippalen Infekt und riskiert schwerwiegende Folgekrankheiten.
Ab wann bei Erkältung zum Arzt?
Da Erkältungen in der Regel harmlos sind, können sie gut mit einfachen Hausmitteln, schmerz- und fiebersenkenden Medikamenten sowie schleimlösenden Arzneien therapiert werden. Eine ärztliche Betreuung und Behandlung ist daher nicht unbedingt nötig. Zum Arzt sollten Sie aber gehen, wenn folgende Beschwerden auftreten:
- Atemnot (kann auf Lungenentzündung hinweisen)
- bei hohem Fieber über 39 Grad (Grund evt. ein bakterieller Infekt)
- starke Halsschmerzen (Mandelentzündung)
- starken Ohrenschmerzen (Mittelohrentzündung)
- starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit (echte Grippe/Influenza)
- keine Besserung der Beschwerden nach einer Erkältungsdauer von sieben bis zehn Tagen
- Husten und Heiserkeit länger als zwei Wochen
Was tun bei den ersten Anzeichen einer Erkältung?
Sobald sich die ersten Symptome bemerkbar machen, fahren Sie einen Gang runter. Denn Schonung und Ruhe können sich gerade in der Anfangsphase auf den weiteren Verlauf der Erkältung positiv auswirken. Gegen einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft ist jedoch nichts einzuwenden, der Sauerstoff tut sogar gut und unterstützt die Körperabwehr. Halten Sie außerdem den Körper warm. Trinken Sie viel heißen Kräutertee, um die Schleimhäute von innen zu befeuchten und Ihr Immunsystem beim Kampf gegen den Infekt zu stärken. Bei beginnendem Halskratzen haben sich heiße Zitrone oder Ingwer-Tee mit einem Löffel Honig als Hausmittel bewährt.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen bei Erkältungen
Auch werdende Mütter mit einer Erkältung sollten ärztlichen Rat einholen. Denn auch pflanzliche Medikamente sind nicht unbedingt immer bei Erkältung in der Schwangerschaft geeignet. Am besten beraten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Apotheker über verträgliche Behandlungsmöglichkeiten.
Eltern sollten darauf achten, dass Ihre Babys und Kinder keine ätherischen Öle inhalieren oder einatmen. Denn diese Substanzen können bei Säuglingen und Kindern Atemstillstand verursachen. Auch dürfen Kinder unter 12 Jahren kein Medikament auf Acetylsalicylsäure-Basis (ASS, Aspirin) einnehmen, da diese in seltenen Fällen hochriskante Leberund Gehirnschäden (Reyes-Syndrom) verursachen können.
Sie möchten wissen, wie sich eine Erkältung behandeln lässt? Dann stöbern Sie doch ein wenig in unseren Ratgeber-Artikeln zum Thema „Was hilft gegen Schnupfen?“, „Festsitzender Schnupfen“ und „Chronischer Schnupfen“, „Tipps gegen Erkältung“. In unserem Beitrag „Erkältung vorbeugen“, können Sie außerdem nachlesen, wie sich Erkältungskrankheiten am besten verhindern lassen.